Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für
Informatik
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 1997/98
Vorlesungen
In der Einführung in die Fachdidaktik werden wir uns vor allem mit der
bisher in der Bundesrepublik sehr unterschiedlich beantworteten Frage
beschäftigen was Inhalt des Informatikunterrichts sein soll. Darüber
hinaus sollen die besonderen Bedingungen die der Informatikunterricht
im Fächerspektrum hat, zum Thema gemacht werden.
Ziel der VL ist die Vorbereitung von Nebenfachstudent(inn)en mit
geringen Kenntnissen auf die VL, die das Informatik-Curriculum
vorsieht. Schwerpunkte: Grundbegriffe und Teilgebiete der Informatik;
Zahlensysteme uund Informationsdarstellung; Computerinterne
Informationsdarstellung; Algorithmen - Grundlagen, Eigenschaften und
Darstellung; Programmierung und Programmiersprachen; Einführung in
MODULA-2; Struktur und Organisation von Rechnern; Betriebssysteme von
Computern. Durch Rechen- und Rechner-Übungen werden die Kenntnisse aus
der Vorlesung vertieft.
Die Vorlesung behandelt die grundlegenden Methoden der
Wissensverarbeitung. Dabei geht es einerseits um die Modellierung
geistiger Prozesse (kognitive Adäquatheit), andererseits um
computergerechte Algorithmen (Effizienz). Die Methoden werden benötigt
für die Implementierung von Expertensystemen und ganz allgemein von
"intelligenten" Systemen.
Es werden mathematische Modelle informationsverarbeitender Systeme
(Automaten, Akzeptoren, Grammatiken und Maschinen) eingeführt und ihre
Leistungsfähigkeit diskutiert.
In dieser VL werden allgemeine Prinzipien des Software-Engineering für
die Entwicklung betrieblicher Informationssysteme spezialisiert. Dabei
spielen Workflow-Managementsysteme eine wichtige Rolle; die Entwicklung
beginnt hier mit der Behandlung einzelner Abläufe, der sog.
Geschäftsvorfälle. Die verschiedenen Schritte der Entwicklung werden in
der Vorlesung dargestellt.
Grundlegende Methoden der Fehlertoleranz mit der Bestimmung von
Zuverlässigkeit oder Verfügbarkeit eines Systems,
Zuverlässigkeitsmodellen, Fehlermodellen, Methoden der Fehlererkennung
/ Fehleranalyse, Fehlerlokalisierung und Einschränkung der Wirkung von
Fehlern sowie Verfahren zur Überdeckung von Fehlern; responsive
Systeme; Untersuchung von Fehlertoleranzeigenschaften an typischen
Referenzsystemen.
Viele Probleme in der Informatik lassen sich mittels Graphen
modellieren. Die Kenntnis effizienter Algorithmen zur Lösung von
Optimierungsproblemen auf Graphen ist daher von großer Bedeutung. In
dieser Vorlesung werden wichtige Algorithmen auf Graphen behandelt, wie
z.B. für Wege, Bäume, Kreise, Flüsse, Matching, Zusammenhang,
Färbbarkeit und Partitionierung.
Lineare Signalverarbeitung mit Operationsverstärkern; nichtlineare
analoge Signalverarbeitung; geschaltete Kapazitätsnetzwerke;
Analogschalter und Referenzelemente; Theorie, Verfahren und Schaltungen
zu A/D- und D/A-Umsetzern; digitale Schaltungstechnik für
arithmetisch-logische Operationen; Halbleiterspeicher; programmierbare
logische Schaltkreise
Java ist eine objektorientierte Programmiersprache, die besonders durch
die Programmierung von Anwendungen für das World Wide Web in den
letzten Jahren eine weite Verbreitung gefunden hat. Schwerpunkte der LV
sind: Applets für das WWW, Benutzeroberflächen, nebenläufige Abläufen
mit Threads, Client-Server-Anwendungen und Sockets, verteilte Systeme
und RMI / CORBA, Komponenten und Beans, Datenbankanwendungen und JDBC.
Als ein Anwendungsaspekt werden verteilte Informationssysteme,
insbesondere im Internet, betrachtet. Hauptprobleme derartiger Systeme
ist die Verwaltung verteilter Informationen sowie die (relative)
Unstrukturiertheit der Dokumente. Daher werden meist ausgefeilte
Methoden des Information Retrieval benutzt. Im Rahmen der LV werden
diese Methoden, deren Vor- und Nachteile sowie alternative Ansätze
diskutiert.
Parallele und verteilte Systeme gewinnen an Popularität, da sie
kostengünstige Lösungen großer/ komplexer Aufgaben ermöglichen,
erfordern jedoch neue Programmiertechniken. Schwerpunkte: Grundlagen
nebenläufiger, paralleler und verteilter Programmierung;
Synchronisationskonzepte; Sprachelemente. Voraussetzungen:
abgeschlossenes Grundstudium, C/ C++.
Wie entsteht brauchbare Software? Welche typischen Herangehensweisen an
und Sichtweisen auf den Softwareentwicklungsprozeß gibt es, mit welchen
Vor- und Nachteilen? Inwieweit läßt sich der Softwareentwicklungsprozeß
objektivieren? Inwieweit kann er einer methodischen Kontrolle
unterworfen werden? Warum gerade evolutionär (Prototyping) und
kooperativ? Wer sollte mit wem kooperieren, warum und wie? Welche
Vorteile bietet dabei die Objektorientierung?
Die VL setzt den gleichnamigen Kurs des Sommersemesters mit 2 SWS VL
und 0,5 SWS Übungen fort. Schwerpunkt dieses Semesters sind
asymmetrische Verfahren, ihre Stärken und Schwächen. Ein besonderer
Abschnitt ist dem RSA gewidmet, aber auch PGP, MD5 und elliptische
Kurven werden erwähnt. Kenntnisse des Materials des ersten Semesters
sind Voraussetzung.
Im Wintersemester gibt der Kurs eine Einführung in die ROOM-
Technologie (real time object oriented modelling) für den Entwurf,
Analyse und Prototyping komplexer verteilter Systeme sowie in die
Programmiersprache C++ als de-facto-Industriestandard für die
Implementation derartiger Systeme. Fundierte Kenntnisse in C werden
vorausgesetzt.
Dies ist die Grundvorlesung für das erste Semester Informatik.
Einführung in den Compilerbau: Grammatiken, lexikalische, syntaktische
und semantische Analyse, Codegenerierung, Fehlerbehandlung, Aspekte der
Softwaretechnik im Compilerbau, Behandlung eines Beispielcompilers;
Grundlagen der Objekt- orientierung; Programmiersprache C aus
softwaretechnischer und sprachtheoretischer Sicht.
VL: Einführung, Darstellung und Modellierung technischer Prozesse,
Prozeßüberwachung und Prozeßdatenerfassung, BDE-Systeme, Technische
Steuerungen wie SPS und CNC, Koordinationssteuerung, Regelkreise; PR:
Datenerfassung (u.a. Objektsortierung, optischer Sensor, SIEMENS-
BDE-Systeme), Regelungssysteme (statisches/ dynamisches Verhalten,
Grundregelkreis), Steuerungsarten (kombinatorisch, sequentiell,
programmierbar), Steuerung eines Fabrikmodells, kombinatorische und
sequentielle Steuerungen, SPS-Programmierung, Steuerung eines komplexen
Fabrikmodells, Programmierung von BDE-Terminals, Personalzeiterfassung,
Regelkreis
Erfahrungen mit 2 RT-CORBA-Projekten am Software Engineering Institute
der Carnegie Mellon University / Real-Time Object Services -
Erweiterung der CORBA Architektur / Vorschläge der OMG Real-Time
Special Interest Group / POSIX 1003.21 "Distributed Real-Time
Communication" / RT-Kommunikation, Transportprotokolle, Quality-of-
Service Parameter / Experimente mit der XEROX PARC Inter Language
Unification (ILU)-CORBA-Implementation. Integration von Datenströmen
(Streams) mit strikten QoS- Anforderungen in CORBA (der zukünftige
OMG-Standard) / resultierende Realtime/Fehlertoleranz-Anforderungen für
die zugehörigen (verteilten) Management/Controlling -Komponenten /
Möglichkeiten für die Implementierung dieser Komponenten mittels
CORBA-Services / QoS- Verträge zwischen Komponenten verteilter
Anwendungen / nutzer- oder resourceninitiierte Neuverhandlung von
QoS-Verträgen und deren Auswirkung auf den Nutzer-Dienst und die
Resourcen-Auslastung / Projekterfahrungen am NEC CCRL in Princeton
Grundlagen der Datenübertragung/ Kommunikation; Überblick zu wichtigen
Vernetzungstechnologien sowohl im lokalen als auch im
Weitverkehrsbereich mit den Schwerpunkten LAN, ATM-Netze und
Managementmethoden. Praktikum mit Arbeiten zum Einrichten von
Netzarbeitsplätzen sowie zur Installation, Konfiguration, Analyse und
Fehlersuche auf der Basis geeigneter Werkzeuge.
Informationsdarstellung: Code, Zahlendarstellung, Schaltalgebra,
Boolsche Algebren; Rechnerorganisation: von Neumann Rechner,
Rechenwerk, Steuerwerk, Speicherorganisation; Betriebssysteme:
Prozessverwaltung, Scheduling, Speicherverwaltung; Fallstudien
VL: Architekturkonzepte, Kommunikationssysteme (div. Bussysteme),
Komponenten, Prozeßrechner, Echtzeitsysteme, Sequentielle Steuerungen
(Modelle, Implementierungen, Sprachen), Ereignisdiskrete Steuerungen
(div. Petrinetz-Modelle, Applikationsbeispiele) PR:
Programmierverfahren, Applikationsbeispiele (stationärer Kleinroboter,
mobiler autonomer Roboter, Simulationen)
Systemtheoretische Grundlagen zu determinierten und stochastischen
Signalen und deren Übertragung über lineare Systeme, Charakterisierung
elektrischer und optischer Übertragungsmedien,
Digitalsignal-Übertragung in Tiefpaß- und Bandpaßsystemen mit den
zugehörigen Codierungs- und Modulationstechniken, Modellierung und
Simulation, Anwendungen. Die VL wird durch ein Rechnerpraktikum
unterstützt.
VL: Einführung, Signalverarbeitungskette, Abtasttheoreme, Sensoren,
analoge Filter, Abtaster, AD- und DA-Wandler, Signalrekonstruktion,
Aktoren, Signalverarbeitung mit DFT und FFT, Signalfensterung,
Signalverarbeitung mit DWT und FWT, digitale Filter,
Anwendungsbeispiele; Ü: Absttheorem, Sensoren und Sensorkennlinien,
Dimensionierung von Analogfiltern, Abtaster, AD-Umsetzer, DA- Umsetzer,
Whittaker-Rekonstruktion, Aktoren, DFT, FFT, FWT, Digitalfilterentwurf
und -analyse; PR: Biosignalanalyse, Abtastung & Rekonstruktion,
Signalverarbeitungskette, Fourieranalyse und - synthese.
VL: Neuronale Netze (Neuronenmodelle, hetero- und autoassoziative
Netze, Multilayer-Perception, RBF-Netze, Kohonennetze, Lernalgorithmen,
NN-Entwurf, Tools, Implementierungen, Applikationen); Intelligente
Systeme (Neuro-Fuzzy-, Neurogenetik-, Fuzzy-Genetik-Systeme, lernfähige
konnektionistische Strukturen)
Der Kurs behandelt die Architektur von Betriebssystemen am Beispiel von
UNIX. Im Wintersemester werden zwei Teilgebiete gelesen: Im Teil
Werkzeuge werden ausgewählte Kommandos und Technologieprogramme
behandelt. Im Teil Systemschnittstelle werden Filesystem,
Interprozeßkommunikation u.a. betrachtet und am Beispiel der UNIX-
Systemrufe geübt. Im Sommersemester schließen sich die Teile X11-
Programmierung und Kommunikation an. Zu allen Teilen des Kurses
Softwarearchitektur werden Praktikumsaufgaben vergeben. Das
erfolgreiche Lösen der Aufgaben ist Voraussetzung für die Zulassung zur
Kursprüfung nach dem Sommersemester.
In der LV werden Verteilungsmodelle und statistische Methoden für die
Qualitätssicherung behandelt. Schwerpunkte: Grundbegriffe (Zufällige
Ereignisse, Wahrscheinlichkeiten, Stichproben); Verteilungen (diskrete,
stetige, adaptive nach PEARSON u. BURR); Testverteilungen; Testtheorie
(parametrische u. parameterfreie Tests); Stichprobenplanprüfungen
(einfach, doppelt u. sequentiell); Proze§fähigkeit;
Qualitätsregelkarten (SHEWHART, PEARSON, KUSUM). Der Vorlesungsstoff
wird durch Rechen- und Rechner-Übungen vertieft.
Ausgehend von Halbleiterbauelementen werden elektronische Schalter und
digitale Schaltkreise vorgestellt. Die Anwendung der Schaltalgebra
ermöglicht die Beschreibung und den systematischen Entwurf von
kombinatorischen und sequentiellen Schaltungen. Auf dieser Grundlage
werden Logik- und Arithmetikschaltungen, Flipflops, Automaten,
Speicher, programmierbare Logikstrukturen und Mikroprozessoren als
grundlegende Hardwarekomponenten behandelt.
Die Vorlesung führt in mathematische und logische Grundbegriffe der
Informatik ein, insbesondere wird die Aussagelogik und ihre Beziehung
zur Schaltalgebra, die Prädikatenlogik als Voraussetzung für das
logische Programmieren und formale Fassung des
Berechenbarkeitsbegriffes behandelt.
In dieser VL wird eine Einführung in verschiedene Bereiche der
theoretischen Informatik gegeben: formale Sprachen, Automatenmodelle,
Darstellung von Algorithmen, Graphentheorie und Graphenalgorithmen,
Datenstrukturen und Sortierverfahren.
Die Vorlesung gibt eine Einführung in das Betriebssystem UNIX (Aufbau,
Kommandos, grundlegende Arbeitsweise), in die Möglichkeiten der Arbeit
in einem lokalen Netz und in die Grundlagen zum Umgang mit X11.
Die VL des vorangehenden Halbkurses beinhaltete u.a. Methoden und
Verfahren des der Behandlung von Schadstoffausbreitungen. Die
Lehramtsstudenten des Wahlpflichtbereiches ãAnwendungsorientierte
InformatikÒ mit dem Schwerpunkt ãUmweltinformatikÒ behandeln im Projekt
folgende Aufgaben: Realisierung von Praktikumsaufgaben für spezielle
Modellansätze der Schadstoffausbreitung in Luft bzw. Wasser aus
methodisch-didaktischer und programmtechnischer Sicht.
Ein Algorithmus heißt verteilt, wenn er auf einer physikalisch oder
logisch verteilten Architektur arbeitet. Solche Algorithmen werden
praktisch zunehmend wichtiger. In der Vorlesung wird eine Reihe solcher
Algorithmen vorgestellt und ihre Korrektheit bewiesen. Mit Vorlesungen
zur Programmverifikation, Algebraischen Software- spezifikation oder
Temporalen Logik ergänzt sich dieser Halbkurs im kommenden
Sommersemester zu einem Ganzkurs.
Es werden die Basis-Methoden der statistischen Datenauswertung
vermittelt. Hierzu gehören die wichtigsten Methoden der beschreibenden
und der schließenden Statistik. Die einzelnen Verfahren werden
einschließlich grafischer Auswertungen durch das Programmpaket SAS
(Statistical Analysis System) im Praktikum demonstriert.
Kurzbeschreibung einiger Lehrveranstaltungen: Seminare und
Spezialvorlesungen
Gemeinsam mit Konzepten für Verteilte Systeme werden in letzter Zeit
verstärkt auch Vorschläge gemacht, wie Anwendungen, die in diesen
Verteilten Systemen entstehen, verwaltet werden sollen. Wir untersuchen
ODP (Open Distributed Processing), TINA (Telecommunications Information
Networking Architecture) und OMA (Object Management Architecture)
daraufhin.
Dies ist ein gemeinsames Seminar (in englischer Sprache) mit M.
Karonski von der Adam Mickiewicz Universität Poznan, Polen. Es werden
ausgewählte Themen der algorithmischen diskreten Mathematik behandelt.
Das Seminar findet als Blockseminar etwa aller vier Wochen freitags
wechselweise in Berlin und in Poznan statt.
Echtzeit und -modelle, Klassen von Echtzeitsystemen, Uhren,
Abarbeitungszeiten, Scheduling, Design, Fehlertoleranz,
Echtzeitbetriebssyteme, Echtzeitkommunikation, Fallstudien.
Das Proseminar (mit Praktikum) soll eine Einführung in den Gebrauch
eines Computeralgebrasystems mit der Demonstration seiner Nutzung
anhand von interessanten Problemen aus solch verschiedenen Gebieten,
wie Programmierung, Lineare Algebra und Optimierung, Logik,
Graphentheorie und KI verbinden.
In diesem SE wird auf der Basis des Buches "Free Choice Petri Nets" von
Desel und Esparza eine Klasse von elementaren Petri-Netzen behandelt,
die einer effizienten Analyse ihrer Eigenschaften besonders zugänglich
sind.
Kombinatorische Probleme. Lokale und globale Optima. Simulated
Annealing. Tabu-Search.Genetische Algorithmen. Combinatorische
Optimierungsprobleme in der Graphentheorie.
Der Name "Artficial Intelligence" wird auf das berühmte Dartmouth
Seminar im Jahre 1956 zurückgeführt. Die Idee Künstlicher Intelligenzen
ist viel älter - auch innerhalb der Informatik. Einzelne Aspekte der
KI-Forschung, die hier im wesentlichen als ein Teil der Informatik
begriffen wird, sollen an Hand ihrer historischen Genese verfolgt
werden. Details:
http://waste.informatik.hu-berlin.de/I+G/Coy/Sem_Geschichte_der_KI
Im Hauptseminar Fachdidaktik werden wir über die allgemeinen
Zielsetzungen des Informatikunterrichts hinaus seine Rolle im Rahmen
der Medienerziehung diskutieren und Unterrichtskonzepte dazu
erarbeiten. Die Rolle der Lehrerin, des Lehrers in der Informatik wird
Thema sein, wie auch methodische Fragen des Informatikunterrichts.
Suche in Texten spielt eine immer größere Rolle bei der Suche nach
Informationen, beispielsweise bei Informations- Helpdesk-Systemen. Ziel
der LV ist es, Grundkonzepte aus dem Bereich des Information Retrieval
sowie neuere Ansätze zum Textverstehen aufzuarbeiten und deren
Möglichkeiten und Beschränkungen zu erkennen.
Informatische Aspekte der Informationsgesellschaft sind Thema dieses
Seminars. In diesem Semester sollen die Effekte Digitaler Medien auf
Lernen, Lehre und Ausbildung diskutiert werden. An ausgewählten
Beispielen sollen Techniken des Computer Based Teaching, des Computer
Assisted Learning, Teleteaching oder Telelearning untersucht, bewertet
und eingeordnet werden.
Seminar zum Halbkurs "Kooperatives Prototyping". Hier werden
insbesondere verschiedene Vorgehensmodelle und Konzepte der
Softwareentwicklung diskutiert. Besondere Schwerpunkte: Kooperation
(Warum, mit wem), Evolution (zur Wissensakquisition,
Komplexitätsbewältigung, Behandlung dynamisch sich ändernder
Anforderungen), frühe Phasen (Systemanalyse), Objektorientierung
Generelle Aufgaben der medizinischen Informationsverarbeitung liegen in
der Modellierung der verschiedenen Arten von Wissen, deren
Repräsentation und Verarbeitung. Derzeitiger Haupttrend ist dabei der
Aufbau multimedialer Wissensbasen, ihre Integration in klinische
Informationssysteme mit Hilfe von Intranet-Lösungen und die sukzessive
Erstellung elektronischer Patientenakten.
Objects und Capabilities / Process und Memory Management /
Communication / UNIX Emulation / UserSpace-Server am Beispiel von Mach,
Amoeba, Chorus, WindowsNT (Schwerpunkt); weitere "verteilte
Betriebssysteme'': (V System / Sprite / x-Kernel) Integration von ATM
in ein Microkernel-Betriebssystem (LITES).
Ein Online-Algorithmus muß eine Reihe von Anfragen endgültig
beantworten, ohne zu wissen, wie zukünftige Anfragen aussehen werden.
Beispielprobleme sind Memory Paging und Prozeßzuweisung in
Multiprozessorsystemen. In diesem Seminar werden wir einerseits
Algorithmen, andererseits untere Schranken für die bestmögliche
Performance-Garantie von Online-Algorithmen kennenlernen.
Das Seminar soll Einblicke in die moderne optische Übertragungstechnik
vermitteln. Dazu werden Lichtwellenleiter- Systeme der verschiedenen
Netzbereiche mit ihren Strukturen, Übertragungsverfahren und
Komponenten behandelt. Besuche in Berliner Forschungseinrichtungen sind
geplant.
Ausgehend von einer sehr grossen Datenmenge und einer verteilten,
parallelen Hardware Umgebung werden verschiedene Aspekte der
Parallelität in relationalen Datenbanksystemen angesprochen. Die
Beiträge beziehen sich u.a. auf Literatur zu Paralleler Ausfürung von
relationalen Operatoren, Optimierung, Scheduling und Beispiele
implementierter Systeme.
Petrinetze sind die Grundlage für eine Reihe von Workflow-
Managementsystemen. Im Seminar werden verschiedene theoretische und
praktische Ansätze petrinetzbasierter Workflow-Managementsysteme
untersucht, miteinander verglichen und bewertet. Die
Bewertungskriterien werden im Seminar gemeinsam erarbeitet.
Die DFG Forschergruppe "Petrinetz-Technologie", Prof. Ehrig und Prof.
Weber (TU) und Prof. Reisig (HU), arbeitet an der Integration von
Petrinetzen in den Softwareentwurf. Sie vereinfacht und erweitert die
Erfahrungen aus typischen Projekten verschiedener Anwendungsbereiche.
Im SE werden durch eingeladene Dozenten Erfahrungen beim Einsatz von
Petrinetzen vorgestellt. Die Studentenvorträge beziehen sich ebenfalls
auf Arbeiten zur Anwendung von Petrinetzen.
Methoden des Reverse Engineering unterstützen die Aufbereitung
existierender Software-Systeme, wobei Systemkomponenten identifiziert,
Dokumentationen generiert sowie verlorengegangene Information
wiedergewonnen werden. Auf diese Weise werden Wartungsprozesse und die
Wiederverwendung von Software erleichtert.
Anhand von Aufgabenstellungen aus der Signalverarbeitung werden der
Entwurf, die Simulation und die Synthese von analogen und digitalen
Schaltkreisen unter speziellen Anforderungen bezüglich
Parallelitätsgrad und Geschwindigkeit unter Nutzung von komplexen
Entwurfswerkzeugen behandelt.
Simulation ist eine sehr leistungsfähige und durch die Animation auch
attraktive Problemlösungsmethode, u.a. in der Logistik. Durch
praktischen Umgang mit Simulatoren unterschiedlicher Generationen
(GPSS/H, TAYLOR II, SIMPLE++) werden vergleichende Betrachtungen
ermöglicht. Erstellung eigener Animationsszenen.
Dynamische Systeme benutzen eine Vielzahl von Verfahren, wie etwa
Interpreter, Runtime Code Generation, Garbage Collection, etc. Anhand
existierender Systeme und Algorithmen sollen Möglichkeiten und Grenzen
solcher Systeme im Rahmen studentischer Vorträge vorgestellt und
diskutiert werden.
Studium Generale
Die Vorlesung gibt einen Überblick über aktuelle Schwerpunkte der
Informatik. Sie richtet sich an Hörer ohne spezielle Vorkenntnisse aus
allen Fachrichtungen. Im Mittelpunkt stehen grundlegende Strukturen von
Algorithmen, technische Aspekte, der Softwareentwurf, verschiedene
Anwendungsbereiche und der Bezug zu anderen Wissenschaften.
Die Vorlesung gibt eine Einführung in Techniken der
Wissensrepräsentation und Wissensverarbeitung mit Mitteln der
Künstlichen Intelligenz, der Neuronalen Netze und der Fuzzy-Logik.
Die Lehrveranstaltung führt in die Problematik der Wechselwirkung von
Umwelt, Energie und Abfall ein. Neben globalen ökologischen
Gesichtspunkten sollen den Studierenden zukünftige Energie- und
Abfallkonzepte vermittelt werden. Schwerpunkte sind: ökologische
Aspekte und Kreisläufe - Überblick zur Energie- und Abfallwirtschaft;
Wirkprinzipien der konventionellen und regenerativen Energieumwandlung
- Entsorgung, Abfallbehandlung; Abfallbehandlung und Recycling; Boden
und Altlasten; Abwässer, Wasserverschmutzungen und Wasserqualität;
Ansätze möglicher Energie- und Abfallkonzepte.