Humboldt-Universität zu Berlin - Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Institut für Informatik

Ivonnes Selbstporträt

Ivonne



Auf dem Weg zum Abitur


Schon in der Grundschule bemerkte ich, dass mich die Mathematik sowie technische Sachen interessierten.

Auf dem Gymnasium verstärkte sich dann der Hang zur Mathematik und zur Physik. Da mir allerdings bewusst war, dass diese Fächer recht lernintensiv sind, und ich mich auch für Musik interessierte, entschied ich mich für Physik und Musik als Wahlpflichtfächer.

Zu Beginn der Oberstufe wusste ich dann aber, dass mich Mathe doch mehr interessierte als Musik. Somit entschied ich mich für die Profilkurse Mathe und Physik. Außerdem wählte ich als zusätzlichen Basiskurs Informatik, da mir dieses Fach recht vielversprechend schien.

Aus den Profilkursen wurden die Leistungskurse. Auch Informatik belegte ich weiterhin. Und nach einigen Klausuren hielt ich mein Abiturzeugnis in der Hand.

Die Wahl des Studiums

Nun hatte ich also mein Abitur. Aber was jetzt?

In den letzten drei Schuljahren hatten sich meine Vorstellungen vom Fach Informatik bestätigt. Ich hatte ein großes Interesse für Programmierung im Speziellen und Softwareentwicklung im Allgemeinen entwickelt. Deswegen entschloss ich mich, mein bislang oberflächliches Wissen in einem Informatikstudium zu vertiefen.

Blieb noch die Frage des Nebenfaches zu klären. Da ich mich jedoch, wie schon erwähnt, gerne mit Mathematik befasste und diese für das Informatikstudium auch recht wichtig ist, hatte ich auch diese Wahl schnell getroffen.

Aber da kam schon die nächste Frage auf: An welcher Uni sollte ich studieren? Da ich in Berlin eine große Auswahl hatte, sah ich keinen Grund, in einer anderen Stadt zu studieren. Die Humboldt-Universität hatte gerade in Adlershof ihr Institut für Informatik neu eingerichtet und wies auch keine allzu hohen Studentenzahlen im Bereich Informatik auf. Aus diesen Gründen beschloss ich, mein Studium an der HU aufzunehmen.

Also schrieb ich mich an dieser Uni ein ...

Das Studium

Um mich noch etwas besser auf den Mathe-Anteil des Studiums vorzubereiten, besuchte ich den von der Uni angebotenen zweiwöchigen Brückenkurs Mathematik, der kurz vor Semesterbeginn stattfand. Eigentlich sollte hier nur wiederholt werden, was schon aus der Schule bekannt sein sollte. Ich musste jedoch schnell feststellen, dass mir viele der dort behandelten Themengebiete kaum oder sogar überhaupt nicht vertraut waren. Künftigen Mathematik- und Informatikstudenten sei daher dringend geraten, diesen Kurs zu besuchen!

Danach begann das eigentliche Studium. Während mir die Informatik- Vorlesungen recht gut gefielen und ich einiges Interessantes daraus mitnehmen konnte, stellten sich die Mathe-Vorlesungen als sehr anspruchsvoll und mir etwas zu trocken heraus. Der Inhalt der Vorlesungen ist sehr theoretisch und findet kaum praktische Anwendungen. Er hat kaum Ähnlichkeiten mit dem Schulstoff in Mathematik. Man sollte sich also nicht für das Mathematikstudium entscheiden, nur weil man die Schulmathematik interessant findet - es ist empfehlenswert, vorher Veranstaltungen der Mathematischen Schülergesellschaft der HU o.ä. zu besuchen, um einen Eindruck zu bekommen, wie das Mathematikstudium ablaufen könnte. Jedenfalls rückte durch den großen Lernaufwand im diesem Bereich die Informatik im Grundstudium ziemlich in den Hintergrund und Mathe wurde praktisch zum Hauptfach.

Trotz des verschobenen Schwerpunktes schaffte ich nach vier Semestern mein Vordiplom und studiere inzwischen im achten Semester. Damit stehe ich nun vor Studien- und Diplomarbeit.

Nur Mut

Wie aus den Ausführungen meiner schulischen Laufbahn ersichtlich ist, habe ich keine speziell mathematische Schule besucht. Auch habe ich keine außerschulischen Veranstaltungen im Bereich Mathe oder Informatik besucht. Und in der Wahlpflicht-Phase war ich noch sehr unentschlossen. Ich schreibe dies, um deutlich zu machen, dass man das Studium auch schaffen kann, wenn man nicht schon früh ein entsprechendes Engagement an den Tag gelegt hat - man sollte sich nur wirklich für sein Studienfach interessieren.

Das liebe Geld

Auch, wenn es nicht direkt mir dem Studium zu tun hat, möchte ich noch etwas zu diesem Thema schreiben.

Seit Oktober 2000 verdiene ich mir ein kleines Taschengeld mit Nachhilfe in Mathe, aber das ist ein eher unregelmäßiges Einkommen. Inzwischen habe ich allerdings auch einen Job an der Uni angenommen: Einmal wöchentlich gebe ich eine Übung zur Vorlesung Praktische Informatik 1 bzw. 2 und korrigiere außerdem die Übungsaufgaben der bei mir eingetragenen Studenten. Diese Arbeit ist zwar recht anspruchsvoll, macht mir aber Spaß und bringt mir auch einiges (mal abgesehen vom Geld): Zum einen trainiere ich, vor mehreren Leuten zu reden, zum anderen bekomme ich von den Studenten (sowohl in den Übungsveranstaltungen, als auch durch die Lösungen der Übungsaufgaben) viele Denkanstöße und Anregungen.